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Vor 82 Jahren eine beachtliche Leistung
von Turek und Aero 662!
10.04.2014
Reinhard Bauer schrieb mir am 10.04.2014:
Guten Morgen Michael,
ich bin gestern genau 1016 km in einem Tag
gefahren (nach Slowenien und retour). Ich
bin dabei zu 80 Prozent auf Autobahnen und 20 Prozent auf (gut ausgebauten)
Landstraßen gefahren, bin in keinen Stau
gekommen und konnte frei fahren. Trotzdem habe ich für die Strecke insgesamt
11 Stunden gebraucht und bin einen Schnitt
von 92 km/h gefahren - ist angesichts der Verkehrsdichte und der Tempolimits
ganz gut.
Wenn ich daran denke, dass Bohumil Turek 1932 die selbe Strecke 30 Tage
hintereinander mit einem kleinen, offenen Aero 662
ohne Windschutz und Klimaanlage oder Servolenkung
auf großteils unbefestigten Landstraßen (Autobahnen gab es damals nicht)
gefahren ist, muss ich vor Ehrfurcht in die Knie
gehen. Erst jetzt wird mir diese Leistung so richtig bewusst - und natürlich
auch des Autos.
Der Aero 662 hat 18 PS, ich bin mit einem 136 PS
starken Fahrzeug gefahren! Berichtet wird, dass er einen Schnitt von 58,25
km/h
über die 30.000 km gefahren ist. Das bedeutet,
dass er täglich 17 Stunden in der kleinen Kiste mit einem steifen
Starrachsen/Blattfeder-
Fahrwerk gesessen ist.
Alle Achtung, das war wirklich eine tolle Leistung Tureks. Man schreibt in
einem Bericht so locker darüber, ohne sich das aber
wirklich vorstellen zu können. Nun kann ich das.
Ich weiß nicht, ob ich Tureks Leistung mit den heutigen Mitteln wiederholen
bzw.
durchhalten könnte! Gleiches gilt auch für die
anderen Langstreckenfahrten.
Dies als kleiner Nachtrag zu den Aero Rennsport-Berichten.
Herzliche Grüße
Reinhard
Turek 1932
im Aero 662
Auszug
aus den Rennsport-Berichten:
Der
Aero-Testfahrer Buhomil Turek unternimmt 1932 mit dem
Aero 662 eine 30.000 km lange Dauertestfahrt durch 60-maliges Befahren der
Strecke Prag – Königgrätz – Brünn – retour in 30 Tagen.
Als Werbeaktion und Markteinführung für den neuen Aero 662 gedacht,
veranstaltete Aero den spektakulären Langstreckentest: Eine Solofahrt über 30
Tage zu je 1.000 km. Zweimal täglich wurde diese Strecke abgespult. Eine
Sportkommission überwachte die Fahrt.
Alle wesentlichen Komponenten des
Wagens waren plombiert worden, um ein Austauschen zu verhindern. Jede
Tagesetappe startete morgens um 4.00 Uhr und endete um 22.00 Uhr -und das 30
Tage lang. Auf jeder 500 km Strecke waren 3 Pausen vorgesehen (zwei zu 2
Minuten und eine zu 6 Minuten, sowie eine Mittagspause von 30 Minuten nach den
ersten 500 km). Auf die reine Fahrzeit bezogen, errechnet sich über 30.000 km
eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 58,25 km/h - und das mit einem 18 PS /
662 cm³ Fahrzeug, gefahren auf den zeitgenössischen Schotterstraßen –
unglaublich, aber wahr!
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-----Original
Message-----
07.08.2013
Hallo Alois,
ich habe folgendes Angebot im Internet gefunden:
http://www.eurooldtimers.com/cze/inzerat/47172-aero-30-roadster.html
Aero 30 roadster
Prodám jedno z nejhezčích aut třícátých let
Aero 30 roadster,4 místa,rok 1934 Jako jedno z mála vozů
platný velký TP(vůz rozebrán a připraven na
renovaci,bez koroze,komletní) Foto jiné Aero.Cena pouhých
219,999kč Nabízím Vám tento vůz nejlevněji v
EU
Fotografie
Hast du deinen Aero 30 Sport verkauft oder ist der zu verkaufen?
Vielen Dank für deine Antwort.
Beste Grüße
Michael
Hallo
Michael,
besten Dank für Deine Mail. Bei der Anzeige hab ich nicht
schlecht gestaunt. Hier hat sich offensichtlich jemand der
Kopierfunktion bedient
und mein Foto ungefragt ins Netz gestellt.
Jedenfalls hab ich den Aero nicht verkauft und er steht auch
momentan nicht zum Verkauf. Hab zwar sogar schon überlegt, ob ich
ihn verkaufe,
weil wir demnächst ein Haus bauen. Aber alle haben mir gleich
gesagt: "Nein, den gibst nicht her. So was bekommst
nimmer." Ich häng auch an
ihm und mach das erst kurz vorm Gerichtsvollzieher ;-)
Am 21.7.2013 war ich mit dem Aero in Wolnzach. Der Bericht
beinhaltet ein Beweisfoto:
http://www.hallertau.info/index.php?StoryID=178&newsid=80234
Bei der Gelegenheit möchte ich mich auch mal für die regelmäßige
Aero-Post bedanken. Es macht mir immer viel Freude, die zu lesen
und
wird sofort von mir "verschlungen". Ich weiß, welche
Arbeit dahinter steckt. Das wird zu gern als selbstverständlich
angesehen oder überhaupt
nicht als Arbeit registriert. Auch die Aufkleber haben mich
gefreut. Einer wird demnächst das Heck des Aero 30 zieren. DANKE!
Viele Grüße aus Haag
Alois
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Lieber
Michael,
04.12.2012
hier
noch ein – vorläufig – letzter Nachtrag zu unserem
Meinungsaustausch rund um die Website.
Du
schreibst, dass Du eine Zunahme von Oldtimer-Events beobachtest, während
ich vom Gegenteil spreche. Ja,
Du magst mit Deiner Beobachtung recht haben. Gleiches kann auch
ich bestätigen. Doch bei diesen Veranstaltungen
handelt es sich um keine richtigen Oldtimer-Events im Sinne eines
Aero Europa-Treffens, sondern
da werden in den meisten Fällen Oldtimer-Fahrer bzw. Clubs für
andere Zwecke ausgenützt.
Zum
Beispiel als Publikumsmagnete, die z.B. Leute zu einem Schützenfest
bringen sollen. Derartige Veranstaltungen werden laufend mehr, da
stimme ich Dir zu, haben aber mit echtem Interesse am
„Kulturgut-Oldtimer“ nichts zu tun.
Aus
eigener Erfahrung habe ich festgestellt, dass Oldtimer wohl gerne
gesehen werden, aber das war`s dann
meistens schon. Ich wurde beispielsweise noch nie von einem
Betrachter angesprochen, wo und wie man einen Oldtimer bekommen könnte
oder wie man eine Restaurierung angehen könnte, nicht mal im nächsten
Verwandten-Kreis besteht Interesse daran – im Gegenteil.
Als
ich vor einigen Wochen einmal bei der Fahrt durch eine Siedlung
wegen Benzinmangel zum Stillstand kam, gab es in den Vorgärten
wohl Zuseher, aber niemanden, der mir 5 Liter Benzin aus dem
Rastenmäher angeboten hätte. Es gab lediglich gute Ratschläge,
wie ich die nächste Tankstelle finden könnte. Ich bin dann mit
den letzten Tropfen Reserve und eine Erfahrung reicher doch noch
zu Hause angekommen.
Dann
habe ich einen Bekannten, der eine Mechaniker-Werkstätte und
daneben auch ein privates Oldtimermuseum mit
8 Oldtimern und ebenso vielen Motorrädern betreibt. Was hat der
alles versucht, um einen erstklassigen amerikanischen
Whippet und einige Motorräder zu wirklich realistischen Preisen
zu verkaufen. Mehr als 2 Jahre hat es gedauert.
Wenn
ich all diese Punkte zusammenfasse, komme ich zum Schluss, dass
echtes Oldtimer-Interesse unmittelbar
mit technischem Wissen und handwerklichem Können zusammen hängt.
Wer nichts weiß und wer nichts kann, hat Angst vor den Aufgaben
und will mit einer Rostlaube nichts zu tun haben. Wenn dieses
Wissen und Können nicht von den Oldtimer-Clubs unterstützt
wird, wird das aktive Interesse zwangsläufig immer weiter zurück
gehen.
Der
richtige Weg ist die Initiative des Magazins
„Oldtimer-Praxis“, die aus dieser Zustandsanalyse heraus
Anleitungen schreiben und Restaurationskurse organisieren.
Somit
muss aus meiner Sicht eine Club-Website möglichst niedrige
Eintrittsschwellen in die Welt der jeweiligen
Oldtimermarke bieten. Der Rest ist so und so noch schwer genug.
Deshalb mein Eintreten für maximale
Offenheit.
Mehr
fällt mir dazu nicht ein.
Herzliche
Grüße
Reinhard
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Servus
Michael,
28.11.2012
ja,
Du darfst meine Meinung zur „Absperrung“ der Kapitel
„Autovarianten“ und „Literatur“ veröffentlichen.
Übrigens:
Mit der Absperrung steht, meiner Meinung nach, die Aero-IG im
Gegensatz zu ihren eigenen Satzungen. Dort
wird nämlich von der Selbstverpflichtung zur Pflege von
automobilem Kulturgut gesprochen.
Und:
Allgemeine Informationen über Kulturgüter sollten nicht der Öffentlichkeit
vorenthalten werden.
Die
Vertraulichkeit sollte nur für personalisierte Informationen und
technische Unterlagen gelten.
Sonst
bin ich im Sinne der Nachwuchsförderung für maximale Offenheit.
Es ist ohnedies schwer genug neue
Enthusiasten für tschechische Zweitaktfahrzeuge zu begeistern.
Nochmals
herzliche Grüße
Reinhard
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Lieber
Michael,
26.11.2012
ich
kenne die Gründe für die Entscheidung zur Zugangsbeschränkung für
Nichtmitglieder nicht. Es wird sicher welche geben. Dennoch
bezweifle ich, ob damit der Sache „Aero“ gedient wird.
Für
mich ist in diesem Zusammenhang die Website der Dixi-IG (www.dixi-ig.de)
Vorbild und Maßstab. Wie dort die Unterscheidung zwischen öffentlicher
und nicht öffentlicher Information gemacht wird, ist für mich
vorbildhaft.
Meine
persönliche Meinung ist, dass man nur durch maximale Offenheit,
den Nachwuchs fördern kann, der barrierefrei schnuppern können
muss. Es sollte nicht sein, dass jemand zuerst Mitglied werden
muss, um die faszinierende Modellvielfalt innerhalb der lediglich
10 Jahre der Aero-Auto-Geschichte studieren zu können.
Konstruktionszeichnungen und Originalunterlagen sollen nur
Mitgliedern zugänglich sein. Der Rest sollte öffentlich bleiben.
Dies
meint der Aero-Kollege
Reinhard
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Hallo lieber Michael,
31.03.2012
Viel Dank, es ist super was du uns sendet, Bilder und kleinen
Filmen um Lust zu machen.
Und den Oldtimer Studie.
Ja, aber nichts Neues. Die jungen Generationen bewunderten sich
nichts viel auf "vintage" oder Klassiken Autos
Ich glaube, dass es hält nicht nur auf Autos die wir haben
gesehen als wir jungen waren ( mehr jungen waren :-)))
OK es soll ein wenig Nostalgie dabei sein. Aber alles ist in das
Gefühl, was das Herz sage.
In die alten Autos sehen man wie die Ingenieuren die technischen Probleme
gelöst hatten.
Und was heute genannt ist "ein design" obwohl es ein
populär Auto war.
Sie hatten damals Auto gebaut mit Herz , kein "marketing
Product"
Und für viele Leute ist Oldtimer eine anderes Welt, die sie nicht
kennen und überhaupt die Jungen.
Wir sind absolut nicht in die "Marketing Richtlinie"
Ein Mensch muss viel Kraft haben um zu leben anders als
"World marketing way of life "
Aber diese Kraft, haben wir, als "Aero Ritter "
und auch riesige Lust und Befriedigung.
Es fehlt etwas in jeden Klub oder Oldtimertreffen, dass andere
Leute,
die keine Ahnungen von alten Autos haben, uns kennen lernen
können.
Ich wünsche beiden einen schönen sonnigen Week-end und vielleicht
werden sie ein wenig dein Aero fahren ?
Freundlichen Grüssen.
Jean-Claude
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Lieber Michael,
16.03.2012
Viel Dank für alles was du schreibst auf IG Website und
besonderes auf Teilemarkt , es helft uns viel um unseren
kleinen Aero zu restaurieren und in "Lebe zu halten "
es gibt immer etwas zu tun.
Eine Restauration ist niemals fertig.
So wie jedes Tag am Frühstück war ich am erst zu schauen auf den
Logbuch
ob du hast etwas Neues geschrieben. Da war den Aukro.cz
Und ich habe da einen original Kühler für mein Aero 500
gefunden.
Für 120 EUR , und dicht und zieht gut aus. Muss ein wenig Lack.
Es ist nur dieses Teil auf mein Auto die nicht original war.
So viel Dank ,Michael.
Eine schöne Nacht und ein angenehm Frühling in Bayern.
Jean-Claude
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Hallo
Michael
20.02.2012
Bezüglich
Charta von Turin: Mario De Rosa von der IKM ist ja jetzt auch in
der FIVA-Arbeitsgruppe. In Deutschland wird die Sache von
einigen wohl zu eigensüchtig gesehen. Nicht überall sind die
Zulassungsbedingungen sind liberal wie in Deutschland. In vielen
Ländern ist es schon heute nicht möglich nachgefertigte oder
stark modifizierte Fahrzeuge zuzulassen.
Wir
müssen aber auch erreichen, dass die Ausnahmeregelungen uns in
der Zukunft erhalten bleiben.
Dazu
wird es nötig sein, zu begreifen, dass wir nicht eigennützig
die Fahrzeuge für momentane Zwecke verändern wie wir wollen,
sondern, dass wir es mit einem "Historischen
Kulturgut" zu tun haben, das wir möglichst unverbastelt
einer späteren Generation erhalten wollen und müssen. Nur
dann können wir wohl auf Dauer die Ausnahmeregelungen für
Steuer, Umweltschutz und Verkehrssicherheit beanspruchen und
erhalten.
Am
Wochenende war ich auf dem FIVA-Steward-Seminar. Wenn man mit
den Kollegen anderer Länder spricht, spürt man die volle
Unterstützung für die als notwendig angesehene Charta der FIVA.
Das
nur kurz!
Liebe
Grüsse,
Rainer
Hindrischedt
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Geehrte
Aerofreunde,
Von
Zeit zu Zeit treffen sich im Aerovkář mehrere Ansichten über
die Originalität der Aeros mit verschiedenem Wert der Erwägungen.
Als
ich als Jüngling vor einem halben Jahrhundert mit den Aeros Bekanntschaft
machte, ist mir nicht vorgekommen,
dass man über ihre Originalität überlegen sollte oder
einmal überlegen wird. Damals haben wir diese Wagen zu
geläufigen täglichen Fahrten gebraucht. Probleme der
Originalität kamen mir auf, als ich in den Achtzigerjahren in der
Testierungskommission arbeitete und in den Aerovkář eine Art
von „Kochbuch“ über die einzelnen testierten Teile schrieb.
Mit etwas Übertreibung kann man sagen, dass die Aeros für
viele Leute zu einer Art von Lebensgefährten wurden. Das bemerkte
ich nicht nur bei uns (einschließlich meiner), aber auch bei den
deutschen Kollegen (inklusive der niederländischen,
schweizerischen und anderen). Über das, womit einige Aerofreunde
ihren Liebling schmücken, können sie lächeln, aber es bezeugt,
dass der Aero eigentlich zu einem Familienmitglied wurde. Dazu ist
nichts beizufügen und ich halte den Daumen allen, die diesem Phänomen
verfallen sind. Auch ich sage mit Übertreibung, dass „mir die
Aeros einen Teil meines Lebens vernichteten“ aber füge hinzu
„auf eine angenehme Weise“.
Soweit ich meinen Veteranen an offiziellen Ausstellungen
oder Wettbewerben oder auch im Allgemeinen als Original vorstellen
will, muss ich irgendwelche abgesprochene Regeln einhalten. Die
FIVA-Tabellen dürfen nicht in Zweifel gestellt werden. Die sind
streng und stellen Ergebnisse
mehrjähriger Erfahrungen aus dem Gebiet der historischen
Wagen, sowie auch von
Erfahrungen mit verschiedenen Schwindlern vor.
Ich empfehle jedem Renovator sich womöglich dem Zustand
Wagens in der Zeit seines Entstehens zu nähern.
Welche grundlegenden Verstöße kommen meistens vor? Es ist
oft die Angabe über das Erzeugungsjahr, in dem der Wagen in
keinem Fall die Fabrik verlassen konnte. Ein klassisches Beispiel
ist der A 30, Modell 1939 (unrichtig bezeichnet als Sodomka). Alle
wissen, dass diese Karosserie Ende 1938 in Erzeugung kam. Soweit
der Eigentümer den Wagen ohne den
Technischen Ausweis renovierte und nachher ihn mit
einem Technischen Ausweis eines älteren, nicht mehr
existierenden Wagen ausstattete, besitzt der Wagen ein unsinniges
Erzeugungsjahr z.B. 1936. Für Ausstellungsbesucher ist es irreführend
und für Wettbewerbsteilnehmer, soweit auch das Alter des Wagens
gewertet wird, auch unfair. Eine Benützung des Motors einer anderen Marke entbehrt jeglichen Kommentars.
Ein besonderes Kapitel bilden neu erzeugte Wagen, die für
Originale ausgegeben werden. Das sind Autos, bestimmt zum Geschäft,
und das kann nicht anders als Betrug benannt werden. Diese Betrüger
bauen selbstverständlich nicht einen Serienwagen, deren es noch
viele gibt und der für die Erzeugungskosten unverkäuflich wäre.
Der Käufer wird aber sein Geld beweinen, wenn er gutgläubig
einen „originalen und dazu noch spezialen Wagen“ gekauft hat.
Über Originalität und Authentizität eines Wagens kann
unendlich lange diskutiert werden. Meistens verschiebt sich aber
die Debatte von grundlegenden Fragen zu kleinen Mängeln, wobei
oft zeitgemäße Teile, die seiner Zeit angewendet werden konnten,
aber nicht mussten, unsinnig kritisiert werden. Aber darüber
wurde schon vieles gesagt. Renovieren sollten wir daher mit Gefühl
!
Wir sollten uns wünschen, dass uns die Aeros trotz der Mängel
und Schönheitsfehler Freude bringen werden, und dass sie in der
beginnenden motoristischen Veteranen-Saison viele Kilometer ohne
Defekte leisten werden.
Und Achtung, wenn hier die Rede über die Aeros als
Familienmitglieder oder
Lebenspartner war, empfehle ich sie nicht in Wohnräume und zum
Altar mitnehmen – im letzten Falle nur als Transportmittel.
-
JK –
Beitrag von Josef Knourek, entnommen
aus Aerovkar 2/2011
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Was heißt eigentlich
„originell“, „authentisch“,
„restauriert“, „neu gebaut“
Mit Interesse las ich in der Nr. 1/2011 den Artikel des
Herrn Michal Strauch mit der Überschrift „Was heißt eigentlich
„original?“ Der Artikel stellt die Ansichten seines Autors über
die Originalität der Aeros vor, wonach eigentlich heutzutage
kein „origineller“ Aero existiert. Die theoretischen
Erwägungen und die folgende Einteilung des Zustandes der Wagen in
„Tabellen“, die jemand zusammengestellt hat, verleihen dem
Problem einen „tieferen Sinn“, aber meiner Meinung nach liegt
das Problem woanders. Die Inhaber der Aeros (aber auch anderer
historischen Wagen können – vereinfacht – in zwei Gruppen
eingeteilt werden. Die eine bemüht sich um Näherung zur
„Originalität“ durch Ermittlung der technischen Unterlagen,
die im Falle der Aeros relativ zugänglich und ermittlungsfähig
sind.
Im ACC-Archiv existiert z.B. ein Material in zwei Heften (I
und II), wo die wichtigsten Änderungen in den jeglichen
Produktionsserien enthalten sind. Die Serien enthalten die
Wagennummern (Chassis), Daten der Produktion und können zur
„Identifikation“ des Wagens dienen. Sodass, wer sich mit der
Suche befasst hat, keine „Sorgen“ wie viel Scheibenwischer
sein Aero hatte, als er das Fabriktor verließ. Daher braucht er
sich nicht zu kümmern, ob sein Aero den Kriterien nach Tabelle
A,B,C,D,E entspricht. Der zweite Teil der Inhaber überlässt
diese Sorgen der Renovierungswerkstatt mit den Worten „Richten
sie es mir in den Originalzustand“ und damit ist es für sie
erledigt. An Veteranenunternehmungen führen sie dann die
Renovierung als eigene Arbeit vor (wenn sie aber gefragt werden,
wie sie das oder jenes gemacht haben, geben sie keine Antwort oder
sagen „das machte mir die Firma XY“).
Den abschließenden Satz des Artikels, nämlich „die
Tabelle FIVA habe ich von unserem autorisierten Bewerter“ möchte
ich nicht einem Kommentar unterwerfen, aber es gibt eine größere
Anzahl von Leuten mit diesem Titel und in den Tabellen spiegeln
sich ihre verschiedenen Ansichten.
Und die Feststellung zum Abschluss des Artikels, dass
„in Deutschland werden Aeros fast nicht verkauft, weil
niemand einen Zweitaktmotor und mit Seil bewegte Bremsen haben möchte“
– die wirklichen Aero-Fans besitzen den Aero gerade deswegen,
das er einen Zweitaktmotor und Seilbremsen besitzt. Und würden
obendrein ihren Aero nicht verkaufen, da er in ihrer Auffassung
einfach unverkäuflich ist.
Petr
Klusák – Brünn
Foto :
Um nicht zu ernst zu sein –
Vorschlag einer Veteranenmodernisierung
Aus der Redaktionspost Aerovkar (Beitrag
von Petr Klusák, entnommen aus Aerovkar 2/2011)
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Quizfrage:
Was ist hier noch
original?
Oder
ist das schon etwa Kunst, aus so vielen unterschiedlichen Teilen
etwas zusammenzustöpseln?
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Original
oder nicht – auf den Fahrertyp kommt es an!
Beitrag zum Thema „Originalzustand“ aus einem anderen
Blickwinkel
Verfasser: Reinhard Bauer, 18.02.2011
Ebenso
unterschiedlich, wie die Menschen, sind deren individuelle Ansprüche
und Vorlieben.
Das
gilt natürlich auch für die Herangehensweise an ein Hobby. Da
gib es die gesamte Bandbreite, vom interessierten Beobachter bis
zum aktiven Bastler oder dem wettbewerbsorientierten
Motorsportler. Entsprechend unterschiedlich werden auch die Zustände
der Fahrzeuge sein, die diesen individuellen Anforderungen
entsprechen. Schließlich sind Oldtimer nichts anderes als ein höherwertiges
Spielzeug für erwachsene Buben – Damen haben in der Regel
andere Spielsachen.
Aus
der eigenen Erfahrung lassen sich die Oldtimerfreunde und deren
Ansprüche in vier Hauptgruppen einteilen.
Die
Historiker, mit der Untergruppe der Nostalgiker
Diese
Zeitgenossen wollen das Lebensgefühl einer bestimmten Epoche
nachempfinden. Sie spüren dem Zeitgeist einer bestimmten Epoche
nach. Um der jeweiligen Epoche zu entsprechen, muss das Fahrzeug möglichst
original sein. Da ist es zum Beispiel wichtig, dass Kabel mit
Baumwollisolation, 6 Volt-Elektrik, Ledermanschetten,
Korkdichtungen und Schlitzschrauben usw. vorhanden sind. Alles
andere wäre Geschichtsfälschung. Sie werden sich mit der
schlechten Straßenlage oder einem längeren Bremsweg abfinden. Um
vollkommen in die Vergangenheit eintauchen zu können, würden sie
sich die Schotterstraßen vergangener Jahre mit den Alleebäumen
zurück wünschen.
Die
Fahrzeuge werden gerade soviel bewegt, um keine Standschäden
aufkommen zu lassen. Am Originalzustand wird ununterbrochen, aber
äußerst behutsam gearbeitet, soweit irgendwie möglich nur mit
Original-Teilen und nach Original-Unterlagen.
Die
Bastler
Der
Bastler lässt nicht arbeiten, er arbeitet selbst. Er hat in der
Regel einen Handwerksberuf erlernt und ist mit gleichgesinnten
Spezialisten vernetzt. Seine Motivation ist, den
„Scheunenfunden“ wieder Leben einzuhauchen. Auch vor scheinbar
aussichtlosen Fällen schreckt er nicht zurück, auch wenn dadurch
die familiären Beziehungen großen Belastungen ausgesetzt sind.
Ob der Größe der Aufgabe kann es schon mal vorkommen, dass die
Originalität dabei etwas zu kurz kommen muss, z.B. wenn man
mangels Unterlagen nachempfinden muss, oder, wenn in besten
Absichten die Technik nachgebessert wird. Wenn man schon mal dabei
ist, kann man doch die Bremsen verbessern, oder eine
12-Volt-Elektrik einbauen. Auch eine unsichtbar eingebaute Zündungselektronik
kann doch nicht schaden: „Die wäre doch früher auch eingebaut
worden, wenn sie schon erfunden gewesen wäre …usw. usf.“ Der
Vollständigkeit halber sei ergänzt, dass diese Fertigkeiten
nicht nur auf Privatpersonen beschränkt sind, sondern dass sich
aus Bastlern auch komplette Restaurierungswerkstätten entwickelt
haben, die das ganze Arbeitsspektrum bieten können.
Die
Sportler
Der
Sportler hat Spaß am Wettbewerb. Und im historischen Motorsport
ist die Bandbreite ebenso groß, wie beim aktuellen Motorsport.
Wettbewerbe gibt es in jeder Variante und Klasse. Und Sportler
betrachten Oldtimer nicht als technische Denkmäler, sondern sie
spielen das nach, was auch unsere Vorväter gemacht haben, nämlich
die Möglichkeiten der Fahrmaschinen bis an ihre Grenzen auszunützen.
Ob jetzt Gleichmäßigkeitsfahrten oder Mille Miglia, das System
ist in allen Fällen gleich: Der Wettbewerb zählt. Dass dabei
manches kaputt geht und nicht immer mit Originalteilen ersetzt
werden kann, ist die Kehrseite der Medaille. Hauptsache, die
Fahrmaschine ist wieder einsatzbereit.
Eine
sportliche Nische der anderen Art sind die diversen „Concours
d`Elegance“. Besser als neu, ist hier die Devise. Wie beim
Curling, einem angelsächsischen Wintersportbewerb, wird mit dem
Poliertuch um den Sieg gekämpft.
Die
Trader
Die
Zielgruppe der Trader sind die Oldtimerfreunde aus den oben
beschriebenen Gruppen. Bei ihnen sind Oldtimer vor allem Mittel
zum Zweck, nämlich Profit zu machen. Sie transferieren Fahrzeuge
von einem Land in ein anderes, immer den Kursgewinn oder die
Uninformiertheit über die Details von exotischen Fabrikaten im
Auge. Dass hier die Originalität nicht den höchsten Stellen wert
hat, ist klar. Eine Untergruppe sind die Investoren, die an die
„Aktie Oldtimer“ oder das sprichwörtliche „Garagengold“
glauben.
Letztere
haben z.B. die letzten VW-Käfer in Vakuumfolie eingeschweißt, um
sie 20 Jahre später mit Gewinn zu verkaufen. Auch die
Spekulationen mit dem Mercedes 300 SL- Flügeltürer oder
speziellen Ferraris sind legendär. Am anderen Ende der Bandbreite
sind Anbieter, die aufgehübschte Leichen an den Mann zu bringen
versuchen - Originalität Fehlanzeige.
Nachsatz:
Natürlich gibt es auch Zeitgenossen, die ihr Fahrzeug einfach nur
gegen Kostenersatz in gute Hände weitergeben wollen. Aber die
scheinen in der Minderzahl zu sein und müssen mit der Lupe
gesucht werden. Es gilt eben auch hier: Geld regiert die Welt und
nicht Idealismus.
Resümee
Was
hier aufgezeigt werden sollte, ist, dass der Zustand jedes
Oldtimers ein Abbild der Besitzer ist. Denn, anders als früher
erfüllen Old- oder Youngtimer heute keine primären
Transportaufgaben mehr, sondern sind Hobbyobjekte, deren Zustand
die Vorlieben des Nutzers widerspiegelt. In Anerkennung dieser
Tatsache wird die Diskussion um Zustandsklassen und deren
Bewertung etwas entspannter verlaufen. Aber jeder, der sich in das
Oldtimer-Hobby stürzt, sollte sich umfassend mit der Materie
befassen. Und man sollte sich klar werden, in welcher der oben
beschriebenen Gruppen man aktiv sein möchte. Denn enttäuschte
Erwartungen machen aus Begeisterung schnell Frustration und enden
in der Aufgabe des Hobbys.
Noch
eine subjektive Feststellung zum Schluss: Ob ein Automobil als Kulturgut bezeichnet werden kann, wird
erst die fernere Zukunft weisen. Es hat wohl unseren Lebensstil
verändert, ob das aber wirklich Kultur ist, wäre Thema einer
interessanten Diskussion.
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Zum Thema
Restaurierung
Verfasser:
Gerhard Schwarze, 12.02.2011
Angeregt durch Michael Strauchs Artikel zu diesem Thema ein paar
Gedanken aus meiner Erfahrung.
1. Eine Interessengemeinschaft sollte sich in jedem Fall auch
dafür verantwortlich fühlen und
beratend bei Restaurierungen zur Seite zu stehen.
Insbesondere aber den „Neulingen“ unter uns dabei unter die
Arme zu greifen. Was heißt das?
In erster Linie aufklärend wirken
und mit Fotomaterial,
Prospektmaterial, Kataloge, dokumentierte Unterlagen alter,
fachgerechter Restaurierungen usw. im Bedarfsfall Hilfe angedeihen
lassen. Nehmen wir keinen Einfluss darauf, werden alle Spuren
verwischt und Generationen nach uns finden Fahrzeuge vor, die
wenig identisch sind und in vieler Hinsicht vom Original
abweichen.
2. Sollte sich jeder vor Anschaffung eines
Veteranenfahrzeuges im Klaren sein, ob es das ist, was er
eigentlich will?
Gerade bei jüngeren Interessenten hört man immer wieder solche
Argumente wie, das Auto ist zu langsam, hat keine Leistung,
Autobahnfahrten sind nicht möglich usw. usw. Doch ist es hier
nicht gerade die alte Technik aus den Anfängen der
Motorisierung die uns begeistert, auch wenn sie in keinem Fall
einem Vergleich mit heutiger Technik standhält.
3. Was sollte man an der ursprünglichen Technik ändern?
Nimmt man es ernst, eigentlich überhaupt nichts. Doch es ist oft
leichter gesagt als getan. Gerade das angesprochene Beispiel des
Ersatzes der Brems-Blechtrommel durch Guss - Bremstrommeln scheint
aber eine durchaus sinnvolle Lösung. Optisch hat es keine Veränderung
zur Folge, aber eine deutlich verbesserte Bremswirkung. Also ein
dezenter und nützlicher „Eingriff“, welcher gerade im
heutigen Verkehr sehr sinnvoll ist. Andere Dinge wie Unterstützung
der Kühlung durch zusätzliche Lüfter, Drehstromlichtmaschine
und ähnliche Dinge sollten unsere Fahrzeuge nicht verunstalten.
Denken wir zurück, unter wesentlich schlechteren Bedingungen
haben vor 80 Jahren unsere Fahrzeuge bei Wettbewerben durchaus
beachtliche Leistungen erzielt. Hier scheint mir wichtig darauf
hinzuweisen, dass den technischen Komponenten ein besonderes
Augenmerk zu teil werden sollte, bevor man viel Geld für Chrom,
Leder oder Instrumente wie in einem Flugzeug-Cockpit ausgibt.
4. Laut Straßenverkehrszulassung dürfen die Fahrzeuge ja so
auf die Straße gebracht werden, wie sie damals die Werkstore
verlassen haben. Es greift hier nur eine Bestimmung, die in aller
Regel die Originale nicht erfüllen, die Nachrüstung mit einer
Warnblinkanlage. Das sind allerdings Dinge, die zur Sicherheit des
Verkehrsteilnehmers unabdingbar sind. Aber auch hier kann man
durch dezente und verdeckte Einbauten (Warnblinkmodul) diesen
Forderungen Rechnung tragen.
5. Farbe und Interieur der Fahrzeuge sollten keine unüberwindbaren
Hürden darstellen. Findet man keine verbindlichen Unterlagen,
weil es den Hersteller nicht mehr gibt, so sind hier Recherchen in
div. Archiven, alten Fotodokumenten und Prospekten oder
Werbeanzeigen sehr oft hilfreich. Auch kann man sich an anderen
vergleichbaren Automobilen aus dieser Zeit hinsichtlich der
Farbgebung orientieren, wenn man nichts dazu findet. Einschränkend
sollte man wissen, es gab damals auch Lackierungen nach
Kundenwunsch.
Bezüglich des Interieurs kann man fast nichts falsch machen, wenn
man sich hier insbesondere an historischen Dokumenten orientiert.
Lediglich Stoffmuster
und Stoffart können uns hier Probleme bereiten, da diese oft sehr
schwierig nachzuweisen sind.
Nicht ganz so schwierig ist es bei den offenen Wagen der unteren
Preisklassen. Hier kam aus preislichen Gründen durch die
Hersteller meist nur Kunstleder zum Einsatz. Die Techniken der
Polsterung mittels Federn bzw. Federkern beherrschen in aller
Regel auch heute noch gute Sattlerfirmen. Hier sollte man keine
„Schaumstoffexperimente“ eingehen. Auch deshalb nicht, weil
die traditionelle Polsterung einen wirklich besseren Fahrkomfort
gewährleistet.
Schlussbemerkung
Wer sich wirklich ernsthaft bemüht, schafft es bei der
Restaurierung seines Fahrzeuges, dem Original sehr nahe zu kommen.
Diese Bemühungen werden letztlich auch bei der Preisfindung (Schätzung)
durch einen wirklichen Sachverständigen honoriert. Allerdings möchte
ich darauf hinweisen, bei einer wirklich gewissenhaften
Restaurierung übersteigen die Kosten meist den üblichen
Marktwert. Deshalb ist es auch ein Trugschluss, ein günstiges
Objekt mit vielen Fehlteilen und einem hohen Arbeitsaufwand zu
erwerben. Besser beraten ist derjenige, der etwas mehr und mit
einem überschaubaren Arbeitsaufwand investiert.
Leider erleben wir aber immer wieder, an Chrom, Leder und ähnlichen
Dingen, die es so nicht gab, spart man sehr oft nicht. Die Technik
selbst (z. B. Kühler mit den entsprechenden Folgeschäden)
wird aus Kostengründen stiefmütterlich behandelt und zum
Schluss verliert man dann den Spaß an seinem Hobby, da es dann
bei kapitalen Schäden richtig teuer wird.
Im Übrigen ist es für die Preisfindung bestimmter Gewerke völlig
uninteressant, ob es sich um ein Fahrzeug einer
eher niedrigen Preisklasse (sog. Brot- und Butter-Autos)
handelt oder um ein etwas höher angesiedeltes Automobil. Es müssen
die Aufwendungen bezahlt werden und nicht die Kategorie des
Automobils.
Gerhard Schwarze
1. Vors. der Dixi IG
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Bemerkungen zum
Beitrag „Was ist eigentlich „original“?“ und
in diesem Zusammenhang zu meinem Aero 30
Verfasser:
Horst Schlag, 03.01.2011
Es
ist ein Unterschied, ob ein Oldtimer Mercedes 300 SL in der
Mercedes Oldtimer-Werkstatt restauriert wurde (Fahrzeugwert über
300.000 Euro) und dann von der FIVA auf ausgewählten Ausfahrten
zugelassen oder auf Sonderausstellungen gezeigt wird, oder ob ein
Aero in der Garage mit viel Mühe und nur teilweisen
Schrauberkenntnissen restauriert worden ist (Wert 20.000 Euro )
und zu dem Restaurierungszeitpunkt 1998 kaum Unterlagen gab. Auch
das Baujahr spielt eine große Rolle (Beispiel Mercedes 300 SL aus
den 50er Jahren oder Aero über 70 Jahre) wobei die
Ersatzteilebeschaffung beim Aero sehr mager war, auch die
Innenausstattung war mir weitgehendst unbekannt.
Jetzt
zu meinem Aero 30 (restauriert 1996 bis 2000):
Mein
Aero ist Baujahr 1934, mit oder ohne Stoßstange. Der Aero kommt
aus dem Technik Museum in Brünn (CZ). Der originale Fahrzeugbrief
ist in meinem Besitz. Alle Blechteile wurden überarbeitet. Der
gesamte Unterboden wurde neu eingeschweißt. Da der Wagen keine
Lackierung hatte, wurde er in einer Fachwerkstatt neu lackiert.
Der Motor wurde bei einem Motorinstandsetzer überholt (bei 1700
km Kolbenfresser). Der Motor wurde erneut repariert und hielt nur
kurze Zeit. Inzwischen wurde der Motor dreimal gewechselt. Es
wurde nie ein Wartburg-Motor eingebaut. Später wurden die
Radlager vorne geändert wegen ständigem Ölverlust und Verölung
der Bremsbacken (nicht original). Es wurde eine stärkere
Lichtmaschine eingebaut, da die Original-Lichtmaschine keine genügende
Leistung brachte für zusätzliche Verbraucher z.B. Blinker
Lampen, Warnblinkanlage usw. (nicht original). Auch einige
Schalter und Kontrolllampen musste ich zusätzlich einbauen (nicht
original). Der Scheibenwischermotor wurde geändert, so dass
ich auch bei Regen fahren kann (nicht original)!
Die
vorderen Bremstrommeln wurden durch Gusstrommeln ersetzt (Bei den
original Blechtrommeln war die Bremswirkung mangelhaft – es gab
Probleme beim TÜV!) Sämtliche Seilzüge wurden erneuert (Diese
Arbeiten würden bei Mercedes oder BMW nicht anfallen.). Nun fahre
ich meinen Aero 30 schon 10 Jahre.
Da
ich meinen Aero 30 mit H-Kennzeichen fahre, brauchte ich ein
Versicherungsgutachten für die Zulassung.
Außerdem muss der Aero alle
2 Jahre zur TÜV-Untersuchung mit Bremsprüfstand,
Beleuchtungs- und Gesamtzustands-Kontrolle. Auch ein Auto, das über
70 Jahre ist, ist leider auch den deutschen Gesetzen unterworfen.
Die Vorschriften in Tschechien hierzu kenne ich nicht.
Die
Innenausstattung wurde nach den wenigen Aero Unterlagen (1999) von
mir gestaltet. Die Sitze wurden in Tschechien erneuert, das Dach
in Plauen (Ost-Deutschland) gefertigt (original?).
Da
mein Aero 30 kein Standplatz in einem Auto Museum hat oder ich den
Aero nicht von Ausstellung zu Ausstellung oder zu Ausfahrten mit
einem Autoanhänger durch die Landschaft ziehen will, muss der
Aero auch im heutigen Straßenverkehr zu fahren sein (Bremsen,
Licht ; Motorkühlung). Die Fahrleistungen meines Aeros sind etwa
1000 km im Jahr.
Ich
werde meinen Aero 30 zu Lebzeiten nicht verkaufen und nicht im
internationalen Bereich fahren oder ausstellen, da mir die Kosten
für FIVA Unternehmungen zu teuer sind. Ob mein Aero in allen
Teilen dem Stand Juni1934 bei Auslieferung vom Werk
entspricht (nach über 70 Jahren!) um eine Beurteilung durch die
FIVA zu bekommen, kann ich nicht beurteilen und auch nicht
nachvollziehen, will es auch nicht. Eine Rückrüstung auf 1934
kommt für mich nicht in Betracht.
Aus
all diesen Gründen und noch einige mehr, brauche ich und mein
Aero keine FIVA Einstufung - die auch noch unnötige Kosten mit
sich bringen würde und für mich keinen Vorteil hat. Es genügt
mir das Gutachten von DATA CLASSIC und eine Bewertung als Klasse 2
Fahrzeug.
PS.:
Die Frage, warum in Deutschland kaum Aero-Automobile zu verkaufen
sind, liegt nicht an dem originalem Zustand des Fahrzeuges,
sondern keiner will ein Fahrzeug mit Zweitakt-Motor und mit
Seilzugbremsen.
Viele
Grüße
Horst Schlag
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Anmerkung
zum Thema RENOVIERUNG
und „RENOVIERUNG“
aus Aerovkar 2/2010
Was
ist eigentlich „original“?
Verfasser:
Michael Strauch, 12.12.2010
In letzter Zeit hatte ich viele Gespräche und
Email-Kontakte, die sich um die Frage bei unserem Aero drehen: Ist
das original? Ebenso erschien im Aerovkar 2/2010 über dieses
Thema auch ein Beitrag. Deshalb einige Gedanken von mir zu diesem
Thema, die vielleicht etwas Klarheit in die Diskussion bei den
Begriffen bringen.
Gott
sei Dank besitzen wir mit dem Aero einen Sportwagen, der von Hause
nicht ein Objekt ist, das sich nach dem Motto „tiefer“,
„breiter“, „stärker“ oder „schneller“ verändern
lässt. Trotzdem hat die Zeit von über 70 Jahren Spuren am
Fahrzeug hinterlassen, wo mancher sich nun fragt, war der Aero
wirklich so. Auch darf man die Zeit des „Eisernen Vorhangs“
nicht vergessen, in der Informationen und
Ersatzteilelieferungen nur sehr dürftig waren, so dass hier im
Westen jeder Besitzer versuchte seinen Aero mit allen möglichen
Mittel weiter am laufen zu halten. Oder manch einer hat, aus
Ermangelung weiteren Wissens über Aero, einiges nach seinem
Geschmack verändert. Nun wendet sich langsam das Interesse hin in
Richtung Originalität. Manche meinen, Originalität sei ein
heikles Thema. Ich denke, dies trifft allgemein nicht zu – ist
aber im Einzelfall gut möglich! Probieren wir es mal:
Original (= ursprünglich) ist ein Auto,
welches so ist, wie es damals aus der Fabrik kam, wo es
zusammengebaut wurde! Ist das so, so existiert kein einziger
originaler Aero – zu mindest kenne ich keinen. Dieser Aero müsste
nach dem Verlassen der Fabriktore sofort vakuumverpackt und
eingeschweißt worden sein. Wer behauptet er habe einen originalen
Aero, den möchte ich kennen lernen. Hat er noch die ersten
originalen Reifen von 1930, die erste Batterie des
Auslieferungszustandes, das erste originale Getriebeöl, die
ersten Bremsbeläge, die ersten Kurbelwellen- oder Radlager, usw.?
Bitte zeigt mir einen Aero der original ist! Wenn einer existieren
sollte, so wurde dieser nie gefahren, steht in einem Museum, wird
evtl. in einem Anhänger zu einem Concours d‘Elegance
transportiert um dann schnell wieder zurücktransportiert zu
werden in sein Gefängnis. Damit ist das Thema Aero und Originalität
erledigt. (Hinweis: Reine Verschleißteile
wie z.B. Reifen, Bremsbeläge, Batterie, Kohlen der E-Aggregate
beeinflussen die Originalität nicht.
Das gilt mit Einschränkungen auch für Ausbesserungen beim
Lack.)
Was der eine oder andere von uns fährt ist bestenfalls ein
authentisches Fahrzeug, d. h. wenn ein Aero 70 Jahre gefahren
wurde, so sind die oben genannten Teile und viele weitere
Verschleißteile (Zündkerzen, Zündspule, Unterbrecherkontakte,
6V-Birnen, Scheibenwischblätter,
usw.) die als Ersatzteile eingebaut wurden, mit Sicherheit nicht
aus der ursprünglichen Fertigung der Aero Fabrik, sondern es sind
irgendwelche Teile von ganz anderen Herstellern bzw. Lieferanten
und stammen aus einer ganz anderen Fertigungsperiode. Unterstellen
wir, dass nur diese Verschleißteile durch Originalteile oder
authentische Teile ersetzt wurden und das Auto sonst unverändert
heute noch in seiner Gesamtheit so fährt, so ist dieser Aero
wirklich authentisch (= echt). Und da wird es wirklich schon
sehr sehr eng für viele: Sind noch die Winker vorhanden? Wurden
Blinker nachgerüstet? Welcher Nummernschildhalter wurden hinten
und wo auf welcher Seite angebracht? Gab es nur ein Stoplicht?
Welche Scheinwerfer sind dran? Waren einer oder zwei
Scheibenwischer serienmäßig? Hat jemand selbst eine Stossstange
nachgerüstet wo keine hingehört? Ist die Bestückung des
Armaturenbrettes noch so spartanisch wie damals? Diese Fragen kann
jeder gerne für sich beantworten.
Nun unterstellen wir, Sie haben so ein authentisches Fahrzeug
50 Jahre gefahren. Was ist dann passiert: Das Verdeck ist jetzt
undicht und unansehnlich geworden. Der gute ursprüngliche Lack
ist in die Jahre gekommen und blättert ab. Die Sitze sind
eingerissen und durchgesessen.
Nun lassen Sie das alles neu machen: Ein neues Verdeck! Hat
der Verdeckstoff von heute noch irgendetwas mit dem Verdeckstoff
von 1930 gleich? Was wurde denn damals verwendet?
Sommerland-Qualität? Welcher Lack wurde aufgetragen? Wurde der
aufgespritzt oder mit dem Pinsel aufgetragen wie heute? Das ist
etwas provokativ aber wer weiß den schon in welchen Farben damals
die Aeros die Werkshallen verließen? Da heißt es der Kunde
konnte es bestimmen – neben ein paar Standardfarben. Also, wo
sind die, die es genau wissen? Es gibt vielleicht noch einige
Zeitzeugen! Aber wissen die es noch? Kenne die wirklich alles? Und
so geht es mit dem richtigen Bezug der Sitze und des gesamten
Interieurs weiter. Wer das nun hat machen lassen, der besitzt
einen schönen Aero, der weder original noch authentisch ist! Er
fährt einen restaurierten Aero.
Viele fahren einen ganz anderen Aero. Der wurde komplett in
alle Einzelteile zerlegt, Bleche wurden ausgetauscht, Motor,
Getriebe, Achsen, ja die gesamte Technik wurde überarbeitet
oder durch Original-Ersatzteile ersetzt (Kabelbaum, Bremsen,
Felgen, Scheinwerferreflektoren, usw. ) – aber es wurde
nichts anders hinzugefügt oder durch Fremdteile ersetzt. Das
fertige Auto sieht schöner aus als 1930, es fährt besser als
damals, es ist ein wirklicher „Hingucker“ – aber es ist
weder original, noch authentisch, noch restauriert, es ist einfach
ein kompletter Wiederaufbau.
Vielleicht
haben es jetzt schon viele verstanden, das mit der Originalität.
Manchen wir noch ein anderes Beispiel - ich gebe zu, es
„hinkt“ etwas - am besten bei einem selbst! Sie sind 60 oder
70 Jahre alt. Wer ist denn da noch original, also unverändert, so
wie er einmal den Produktionsprozess verlassen hat? Sind Sie nur
gealtert, die Haare wurden grau oder haben sich zur Glatze
gewandelt, die Haut wurde etwas faltiger, ein paar Zähne fehlen
und es wurde sonst nichts verändert, so sind Sie noch
authentisch. Haben Sie schon die dritten Zähne, oder tagen ein
Toupet, ein neues Kniegelenk, eine neue Hüfte, ein Schrittmacher,
eine Bille, eine Hörgerät usw.? So ist jedem klar, dass Sie
nicht mehr original sind und auch nicht mehr authentisch, sondern
schon mal restauriert wurden. Ob das sog. Liften oder eine Schönheitsoperation
noch als Restaurierung zählt oder einen Wiederaufbau darstellt,
das überlasse ich Ihrer Phantasie.
Kommen wir wieder zu unserem lieben Aero zurück. All das was
wir besprochen haben, betrifft bis jetzt einen Aero, der z. B.
1930 das Werk verlassen hat und weder einen Umbau innerhalb oder
außerhalb der Fertigungsperiode erfahren hat, der also auch kein
Nachbau (Replika) ist, dann bezeichnet man diesen Aero nach der
Einstufung des Fahrzeugs gemäß FIVA-Tabelle, als ein Fahrzeug
des Typs „Standard“. Dieser Typ kann nun in den 4
Erhaltungsstufen wie oben beschrieben klassifiziert sein: 1 =
Original, 2 = Authentisch, 3 = Restauriert, 4 = Wiederaufbau.
Diese Einstufung hat nichts mit der Einteilung des
Fahrzeugzustandes in 5 Zustandsnoten bei der Zuordnung zu einem
Marktpreis zu tun – wie man es aus den Auto-Magazinen kennt!
Nun
denke ich, uns ist klar geworden, dass wir bisher unter
„original“ umgangssprachlich immer ein Fahrzeug bezeichnet
haben, das aber gemäß der FIVA-Einstufung als Typ A
„Standard“ (also wie vom Werk) bezeichnet wird und in 4
Erhaltungszuständen auftreten kann. Aus der Tabelle erkennt man,
dass es den Erhaltungszustand „Original“ nur zweimal gibt.
Wann ist denn das Fahrzeug kein Typ A mehr?
Für die echte puristische Festlegung des Typs möchte ich diese
Frage am Beispiel eines im Jahr 1938 hergestellten Fahrzeuges, das
bisher unter Typ A eingestuft war, deutlich machen: Wenn ich die
ursprüngliche Kraftstoffpumpe vor zwanzig Jahren durch eine
Ersatzeinheit ersetzte, die in keinem Sinn des Wortes als original
beschrieben werden kann, auch wenn diese umgebaut und angepasst
wurde, habe ich dann das Auto verändert und ein geändertes (modified)
Fahrzeug? Die Antwort ist ja, so ist die Realität. Es ist nicht
mehr ein Typ A (Standard wie aus der Fabrik). Deshalb existieren
nur noch sehr selten ein paar tatsächlich ursprüngliche Autos
vom Typ A, die als original oder authentisch oder restauriert oder
wiederhergestellt einzustufen sind.
Ich möchte mich jetzt auch nicht weiter darauf eingehen, was
man nun unter den Typen B = Modified in Period, C = Reproduction,
D = Modified out of Period und E = Exception gemäß der unten
angefügten FIVA-Tabelle versteht – das ginge auch zu weit. Es
ist ja schon sehr schwierig zwischen den einzelnen Erhaltungszuständen
1 bis 4 innerhalb des Typ A = Standard (wie aus dem Werk) jeweils
eine Linie zu ziehen. Deshalb liegt mir daran, nun einige Gedanken
und Empfehlungen für uns und unsere Aeros in diesem Zusammenhang
anzufügen.
Einmal deutlich gesagt:
Jeder von Euch kann seinen Aero gestalten wie er will. Ich
habe nichts dagegen und will niemanden Vorschriften machen.
Sicherlich kann auch ich nicht die strengen Maßstäbe der
Originalität und Authentizität – sprich Typ A an allen meinen
Aeros einhalten. Ich habe eine verbesserte Zündanlage und auch
einen Weidenkorb für Stockschirme am Aero 662, weil es mir gefällt.
Andere haben eine riesig geschwungene Ballhupe am Aero 30. Das
alles kann man ohne Nachwirkungen abmontieren. Aber man sollte
einfach wissen was man tut, wenn man an seinem Aero arbeitet und
etwas verändert:
Kühler
mit Hochleistungskühlnetz ausstattet, elektrischer
Zusatzventilator und elektrische Wasserpumpe einsetzt,
12V-Bordnetz, kontaktlose Zündung, Hochleistungszündspulen,
Motor anderer Hersteller einbaut, auf H4-Lampen oder LED-Leuchten
umrüstet, usw. Manche Sachen sind nur noch mit riesigem Aufwand
umkehrbar. Dann verlässt man den Boden vom Typ A und ist sehr
schnell nach den strengen Regeln bei Typ D („modified out of
period“) angelangt.
In der Darstellung unsere Aero-IG haben wir uns eine Leitlinie
gegeben:
Unser Bestreben
besteht darin, möglichst alle existierenden Aero-Fahrzeuge zu
erfassen, zu erhalten, originalgetreu zu restaurieren und bei
Veteranenveranstaltungen dem interessierten Publikum diese
Fahrzeuge im Fahrbetrieb zu demonstrieren. Kurz: Wir erhalten,
pflegen und bewegen Kulturgut.
Deshalb meine Empfehlung:
Wenn man seinen Aero aufwendig restauriert, also viel Geld hineinsteckt,
so sollte man sich so nah wie möglich an das „Original“
halten. Das erhöht den Wert des Fahrzeuges, wenn man einen Aero
hat, der dann als Typ A eingeordnet ist. Dies erhält den
Fahrzeugwert auf lange Zeit und die Investition ist nicht gleich
versandet. So sollte man z.B. keine Stossstange an einen Aero 30
vorne anbauen, wenn bei diesem Modell in den Baujahren 1934 bis
1935 keine montiert wurde, keine Stossstange hinten montieren,
wenn es bei diesem Typ nie eine hinten gab, kein Zubehör zusätzlich
anbauen, das nicht in dieser Zeit üblich war, keinen Kühlergrill
verchromen, der nie verchromt war, keine exklusiven Ledersitze
anfertigen lassen, wo nur einfache Ausführungen benutzt wurden,
usw. Darum sollte man einen Aero auch nicht überrestaurieren und
mit einer Metalliclackierung versehen. Man kann aber die falschen
Blinker von VW oder Skoda entfernen und die Rückleuchten die
ehemals auch an Ostblock-Traktor montiert waren, durch neue, aber
zeitgenössische Leuchten austauschen oder z. B. bei einem Aero
500 den Handanlasser wieder einbauen, wie er einst ausgeliefert
wurde. Es gibt da genug zu tun.
Ich wünsche mir, dass man das sich bewusst macht, weiß was
man für einen Aero hat und sich dann bitte nicht in die erste
Reihe bei öffentlichen Ausstellungen stellt, dann noch seinen
Motorraum öffnet und einem interessiertem Publikum einen
Dreizylinder-Aero präsentiert. Das hoffentlich sollte jetzt der
Vergangenheit angehören.
Zum Schluss noch ein paar Anmerkungen:
Es gibt auch hervorragende, „originale“ Fahrzeuge, die wurden
in einer Top-Werkstatt ganz neu erschaffen: Es existierten
vielleicht gerade mal die Fahrzeugpapiere und wenn es hoch kommt
noch ein Stück Metall vom ursprünglichen Fahrzeug. Dies ist bei
den exklusiven Automobilen sehr häufig der Fall: Bugatti, BMW
328, Mercedes 300 SL usw. Hier gibt es mehr Fahrzeuge als jemals
produziert wurden (gilt auch bei bestimmten Motorrädern). Diese
sind für mich keine „Originale“ sondern perfekte Nachbauten,
keine authentischen Fahrzeuge, historisch ohne Wert!
– Also Replikas! Typ C in der Erhaltungsstufe 4.
Oft werden auch Limousinen abgesägt und daraus Cabriolets
gemacht. Dies ist alles verwerflich, auch wenn dann das
Endergebnis einem „originalem“ Fahrzeug zu 100 Prozent
entspricht. Aber es ist nicht authentisch - es hat so nie
existiert! In gewisser Weise kann man da von Fälschung sprechen,
aber ich bin sicher, dass auch so etwas in der untenstehenden
Tabelle eingeordnet werden kann!
Dies sind meine persönlichen Einschätzungen. Ich habe diese
Ausführungen nicht abgestimmt mit den Bewertungen eines
autorisierten FIVA-Prüfers.
Ich gebe zu Bedenken, dass ich kein Experte bin und es
durchaus sein kann, dass ein FIVA-Prüfer im Einzelfall zu einer
anderen Einschätzung kommt. Die angefügte FIVA-Tabelle habe ich
von unserem autorisierten Prüfer, Uwe Birnbaum, erhalten. Andere
Meinungen werden gerne unter post@aero-ig.de
entgegen genommen.
Auf dass unsere Aero uns überleben! – und nicht ganz egal
ob „original“ oder „modified“!
Michael Strauch
www.aero-ig.de
FIVA-Tabelle zur Fahrzeug-Einstufung
Dieser
Artikel wurde auch im Aerovkar 1/2011 veröffentlicht
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Anmerkung
zum Thema aus Aerovkar 2/2010
Renovierung gleicht nicht immer „Renovierung“, oder vielleicht
einen neuen Rahmen ?
Verfasser: Petr Klusák
Ich erlaube mir einige Anmerkungen zum Artikel des Herrn
Churý (Nr.2/2010), bezüglich der Echtheit und „Unechtheit“
des Teiles, der als Ersatz des ursprünglichen Teils benützt
wurde. In seinem Artikel sagt der Autor : ..... „Foto Nr.1 zeigt
den Veteranen aus dem Jahr 1934. Sein Zustand ist ersichtlich –
das Auto stand 25 – 30 Jahre in der Scheune .....die Karosserie
geht noch, etwas erfordert eine Reparatur oder Schweißen, der
Rahmen ist gut ....“.
Wir kommen also zum Trägerteil des Aeros, zum Rahmen. Die
Behauptung, dass nach 30 Jahren in der Scheune der Rahmen gut ist,
ist gelinde gesagt übertrieben. Wie bekannt, in der Zeit der
Aeroerzeugung wurde von der Fabrik keine innere Konservierung der
einzelnen Teile durchgeführt, sodass General Zeit seine Arbeit
leistete und hat sich auch hier unterschrieben – mit dem
Resultat der tiefen Korrosion, was man einfach erkennt, wenn man
das Endplättchen des Rahmens abschneidet und mit einer
Taschenlampe ins Innere schaut. Was da zu sehen ist, ist von einem
guten Zustand weit, aber wirklich weit entfernt. Dazurechnen muss
man die Tiefkorrosion der Oberfläche (verborgen meistens unter
einer Schicht von Lack und Kitt) wo man zu überlegen beginnt
„was damit“. Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten, die von
der Benützung oder Nichtbenützung des Veterans im Verkehr abhängen.
Soweit der Eigentümer den Wagen im gefundenen Zustand als Museum-Exponat
präsentieren will, genügt es den Zustand zur Kenntnis zu nehmen.
Wenn aber der Eigentümer den Wagen fahren beabsichtigt
(heutzutage meistens beschränkt auf Überfahrt am Schlepper und
Vorführung der Öffentlichkeit als fahrbares Exemplar), kommt die
zweite, etwas mehr komplizierte Variante zur Geltung. Also Rahmen:
reparieren oder austauschen? Die Reparatur des Rahmens (trotz der
heutigen vollkommenen Schweißtechnologie) ist wegen dem Zustand
der Tragteile so gut wie
unmöglich. Den Rat „ein Stück des Längsteiles ausschneiden
und ein neues Stück Band anschweißen“ soll sich jeder selbst
überlegen. Es bleibt nur die Längsteile mit neuen zu ersetzen.
Soweit wir diese Variante akzeptieren, bleibt nur noch die
Frage – besitze ich ein Originalfahrzeug oder bloß eine Replik
?
Übrigens
schon in der Vergangenheit war die Möglichkeit eines
Rahmenaustausches legal – in Katalogen wurde angegeben :
„Rahmen komplett, Nr. xxxx“ und überaus kann man nach meiner
Meinung Kunstwerke, wie z.B. Bilder (im Sinne „Falsifikate“)
nicht mit Veteranen vergleichen, die im Verkehr (im Unterschied zu
Bildern) den Gesetzen und Kriterien für Verkehr der Fahrzeuge an
öffentlichen Kommunikationen unterliegen.
Darum ist es meiner Meinung nach nicht angemessen die
Erzeuger von Repliken zu brandmarken, gleichviel ob es sich um
Rahmenteile, komplette Rahmen oder andere Teile handelt. Immer ist
es von der subjektiven Beurteilung des Eigentümers abhängig, ob
er den Teil kaufen will oder nicht – siehe die oben angeführten
Erwägungen.
Petr
Klusák
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